Sport trotz Herzerkrankung? Kein Problem – mobile Defibrillatoren machen es möglich

Dass der Kicker Daniel Engelbrecht im Juni diesen Jahres erneut einen Vertrag als Profifußballer unterzeichnet hat, grenzt fast an ein Wunder. Im Juli 2013 brach er während eines Spiels seines damaligen Vereins auf dem Rasen zusammen – Herzstillstand mit 22 Jahren. Auslöser waren eine Herzmuskelentzündung und chronische Herzrhythmusstörungen. Grund, die sportliche Karriere aufzugeben? Keineswegs: 16 Monate und vier Operationen später stand der Stürmer erstmals wieder auf dem Platz – mit einem implantierten Defibrillator, der im Fall der Fälle zuverlässig rettet.

Leistungssport mit Defibrillator

„Alles klar, und wann kann ich wieder spielen?“, war die erste Reaktion Engelbrechts auf die Diagnose. Als er erfährt, dass seine sportliche Zukunft ungewiss ist, bricht für ihn eine Welt zusammen. Für jeden sportbegeisterten Menschen sind Herzerkrankungen nicht nur gesundheitlich, sondern auch emotional eine immense Belastung – für jemanden, der mit Sport seinen Lebensunterhalt verdient, umso mehr. Doch dank seines riesigen Kampfgeists hat sich der gebürtige Kölner als erster Profispieler mit implantierten Defibrillator wieder zurück in die Regionalliga gekämpft und zeigt, dass das Leben nach dem Stillstand bzw. dem Infarkt durch die richtige Behandlung so weitergehen kann wie zuvor.

Sport gilt als eines der besten Mittel zum Schutz vor Herzerkrankungen. Auch Träger von Schrittmachern profitieren von einem durchdachten Trainingsprogramm. Doch für Infarktopfer ist sportliche Betätigung nach der Diagnose oft mit Unsicherheit verbunden. Ärzte raten vor allem von Sportarten ab, bei denen es zu harten Stößen auf den Oberkörper kommen kann. Daniel Engelbrecht trägt während eines Fußballspiels einen Brustschutz auf der linken Seite – für den Fall, sollte es einmal etwas rauer zugehen. Je nach Patient und zugrundeliegender Erkrankung muss individuell abgestimmt werden, in welchem Umfang die geplante Sportart ausgeführt werden kann. Doch moderne Defibrillatoren und Schrittmacher ermöglichen es den Trägern, meist ohne gravierende Einschränkungen weiter zu trainieren – egal ob beim Laufen, Tennis- oder Fußballspielen.

Mehr mobile Defibrillatoren an öffentlichen Orten retten Leben

Nicht nur die Behandlung nach der Diagnose ist für die Lebensqualität der Betroffenen entscheidend: Während eines Herzstillstands oder eines -infarkts zählt jede Sekunde, um das Leben des Opfers zu retten und bleibende Schäden zu verhindern. Neben implantierbaren Defibrillatoren spielen mobile Geräte zur Reanimation, die selbst von Laien problemlos bedient werden können, eine tragende Rolle. Deswegen: Mobile Defibrillatoren gehören unter anderen auch in Sporthallen, Stadien, Sportvereine usw.! Denn sicher macht dann der Sport gleich doppelt Spaß.

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